Am 22. / 23. August 2003 fand auf dem BMFC in Nottuln das erste Treffen der im letzten Jahr gegründeten IG Warbird statt.

Das Treffen drohte beinahe zu scheitern, weil kein geeigneter Austragungsort zu finden war. Doch nach kurzer Absprache mit dem Initiator oder Imperator... wie auch immer, stellte der Baumberger Modellflug Club kurz BMFC Nottuln sein Gelände zur Verfügung. Da solche Treffen zu Anfang nur spärlich besucht werden, fuhren wir auch nur ein kleines Versorgungsprogramm auf. Dies sollte sich jedoch später rächen. Wenn bis zu 40 Warbirds aller Klassen sich auf einmal an einem zentralen Punkt treffen, ist man mit einer ausgebombten Feld Toilette aus dem " Da Nang" Feldzug doch reichlich unterversorgt. Dennoch war das Treffen von einem großen Erfolg gekrönt. Für niemanden war der Weg zu weit gewesen. Aus ganz Deutschland und der Schweiz sind die Piloten mit ihren schönen Jagdflugzeugen angereist. Sogar Robert Schiller hatte für dieses Event ein Ausreisevisum bekommen.

Den weitesten Weg hatte jedoch der Gründer der IG Ralf Rohmann. Er kommt zwar aus Dortmund, und hätte nur 50 km weit fahren müssen. 

Jedoch sein selbstkonstruiertes Navigationssystem führte ihn über Weißrussland entlang der Ukraine nach Nottuln, wo er dann mit 5473 km den weitesten Anfahrtsweg vorzuweisen hatte. Kleiner Gag am Rande.

Aber bis zu 900 km wurden mit großer Freude für diese beiden Tage absolviert. Das hat den Vorstand, Dieter Feldmann und Udo Börnemann ( 30mm Kanone) sehr geehrt. Nach den am Freitag alles notwendige aufgebaut, und diverse Kaltgetränke organisiert waren ging es auch gleich los. Uwe Grevsmühl alias "ALABAMA RAMMER JAMMER ", der eine Vorliebe für Amerikanische Jagdflugzeuge, Autos und besonderes hat, mixte schon am frühen Abend für die müden weit angereisten Gäste mit seinem von einem 22 ccm Benzinangetriebenen Longdrink Mixer einen coolen Lumbumba. Schon nach kurzer Zeit stieg der Promillepegel rasch an, der wiederum neue kreative Cocktails entstehen lies.

So suchte Michael Sabatschus am nächsten Morgen sein Duschgel, welches am Vorabend Udo Börnemann für Blue Currasao hielt und in den Mixer kippte. Diese Aktion stand noch am nächsten Morgen vielen Piloten ins Gesicht geschrieben. Wohl gemerkt! Es war erst Freitag. Doch aufgrund des verregneten Samstagvormittag, hatten viele Zeit sich im Sauerstoffzelt zu regenerieren. Denn schon um 14 Uhr hatten wir wieder strahlend blauen Himmel und alle wollten fliegen. Was sehr positiv aufgefallen ist, war die Disziplin aller Teilnehmer. Es gab zw. keine Senderabgabe, sondern nur eine Frequenztafel nach der sich alle Piloten richteten. Wer fliegen wollte nahm sich seine Marke von der Tafel und flog. War der Kanal besetzt wartete man und schwätze ein wenig. Es gab kein Gedränge, lange Wartezeiten und Gemeckere. Wer fliegen wollte konnte dies ungehindert zur jeder Zeit tun. Am Samstags Abend hatten wir etwas besonderes vorbereitet. Neben einer Musikanlage, mit der man Turnhallen beschallen konnte, hatten wir eine riesen Leinwand aufgebaut wo unter anderem der IG Mustang Film, und Teile von Ralf Rohmanns Duxford Video exklusiv vorgeführt wurden.
Paul Mahrer aus der Schweiz ist ein wahrer Meister des Films, und der Nachvertonung. In seinem Film vom IG Mustang Treffen in Alpnach ersetzte er das knatternde Zweitaktgerappel durch original Sounds so geschickt, dass uns das Blut in den Adern gefrohr. Den Piloten gefiel es so gut, dass einigen sogar eine Gänsehaut bekamen.

Danach ging die Party erst richtig los. An meinem Mixer wurde ein neuer Longdrink kreiert, den wir Warbirdspezial tauften. Das Rezept besteht aus mehreren Tinkturen die selbstverständlich geheim gehalten werden. Am gemütlichen Lagerfeuer wurde heftig gefachsimpelt. Erst in den frühen Morgenstunden stellte sich dann eine Bettschwere ein. Am Sonntag morgen um 8 Uhr weckte uns dann lauthals Udo mit den Worten " ES IST KAISERWETTER MEINE HERREN". Danach herrschte reges Treiben auf dem Gelände. Jeder wollte so schnell wie möglich in die Luft. Nach einem kurzen Briefing für die noch nachgereisten Piloten ging das Gejage im vollen Umfang weiter. Nicht ein einziger Totalverlust war an den beiden Tagen zu verbuchen. Dies bewies, mit welcher Sorgfalt Warbirdler ihre Modelle bauen und warten. Lediglich das ein oder andere Fahrwerk wurde auf Grund schlechter Platzverhältnisse kalt verformt.

Robert Schiller ( der mit dem Ausreisevisum) flog seine riesige Me 109, Spannweite 3 m, stilecht vor. Bei einer etwas härteren Landung brach leider der Randbogen ab, den er aber schnell wieder reparieren konnte.



Überhaupt waren viele schöne Jäger aller Kategorien auf dem Fluggelände. Die IG Warbird verfügt sogar über eine attraktive Fliegerin im zarten Alter von 14 Jahren, die den Namen " Mustang Lady" trägt. Linda `s Trend geht absolut zu den Warbirds, welchen sie mit einer Kyosho Spitfire festigt. Eine Abordnung der eigenständigen "LEGENDARY FIGHTERS" war in Persona, Michael Sabatschus und Uwe Grevsmühl vor Ort, und zeigte wieder mal bahnbrechende Flugmanöver. Wahrscheinlich waren das noch Auswirkungen des Vorabendcocktails. Ein besonderer Dank auch an unsere Schweizer Kollegen Beat Alber ( IG Mustang) und Phillip Kraus ( Zirolli Bausätze) die auch ohne Modelle den weiten weg nicht scheuten.


Die im Finish sehr gut gelungene AT 6 von Ewald Riepenhausen.



Die legendäre "Shangri La" von Michael Sabatschus

Für spektakuläre Flugvorführungen sorgte auch Udo Börnemann mit seiner P 51 HORSE ITCH und seiner brandneuen Spitfire. Udo, der erst in der letzten Saison mit dem Modellfliegen angefangen hatte, bölkte seine Jäger steht’s mit Vollgas und in Ameisenkniehöhe über die Flightline. Nur zum Landen nahm er Gas raus. Sein Flugstil lässt sich von dem eines alten Hasen nicht mehr unterscheiden.


Auch Dieter Feldmann, den viele schon mit seiner berüchtigten roten Corsair kennengelernt haben führte nach 10 Jahren Corsair endlich mal ein neues Modell vor. Das mußte er auch, weil er seinen roten Teufel in der Schweiz beim Start kaltverformt hat. Mit einer großen Bud Nosen P 47 Thunderbolt, angetrieben durch einen 3 W 120 ccm flog er ein exelentes Display vor. Aber nicht nur die großen Warbirds bereiteten uns sehr viel Freude. Ein reichhaltiges Kontingent an kleinen Elektrojägern aller Klassen schwirrte ständig um unsere Köpfe. Da half selbst kein Autan mehr.

Eine neue Erfahrung brachte uns der Neffe von Ralf Rohmann, der mit einer 4,5m2 vierleiner Matratze am Freitag bei starkem Wind Luftsprünge von bis zu 10 Metern machte. Lustig anzusehen war auch, als er sich auf einem Bobby Car quer über den Platz ziehen lies.

Rundum war das erste Treffen ein erlebnisreiches Wochenende, wo jeder auf seine Kosten kam. Noch bevor das Meeting zuende war gab es schon Bilder im Forum zu sehen. Noch nie wurde so viel gefachsimpelt und gelacht wie an diesen beiden Tagen. Mit zufriedenen Gesichtern aller Teilnehmer beendeten wir am späten Sonntag nachmittag das erste Treffen der IG Warbird Germany.

Dies ist nicht das Ende einer Geschichte sondern der Anfang einer neuen Epoche.

Holm und Rippenbruch euer Uwe Grevsmühl ( ALABAMA)